Forstfelder Geschichte[n]
Forstfelder Geschichte im Web von Falk Urlen
Home Überblick Geschichte Ansiedlungen Vereine Institutionen Personen/Gewerbe Impressum Am 12. Juli 1940 entschied der Reichsminister für Bewaffnung und Munition Fritz Todt, dass das Werk Kassel der Firma Gebr. Thiel, die hier mechanische Uhrwerkzeitzünder produzierten, im Rahmen einer Umsteuerung der Rüstung an Junkers abzutreten sei. Rolf Nagel erwähnt in seinem Buch „Lilienthalstr. 150“, dass dabei auch das Lager Forstbachweg übergeben wurde, auf der anderen Seite berichtet er, dass das Wohnlager im Dezember 1940 eingeweiht worden ist, insofern muss mit dem Bau des Lagers mit festen Behelfswohnungen in 28 Steinbaracken bereits von dieser Firma Thiel begonnen worden sein.  Hier wurden zunächst die Arbeiter untergebracht, die aus vielen Teilen Deutschlands kamen, um in den Junkers-Werken zu arbeiten. Gleichzeitig wohnten auch ca. 200 Lehrlinge mit ihren Betreuern in diesen Steinbaracken.  Später wurden hier Fremdarbeiter, die im Ausland angeworben worden waren, untergebracht (siehe unten). Wie ein ehemaliger "Bewohner" erzählte, hatte dann ab 1943 aber niemand mehr die Chance, den Betrieb zu wechseln oder in die Heimat zurückzukehren. Ihre Pässe wurden eingezogen. Insofern waren praktisch alle Fremdarbeiter zu Zwangsarbeitern geworden - mit der entsprechend menschenunwürdigen Unterkunft und Behandlung.  Prof. Villmar schreibt dazu:  "Junkers-Lager 1: Forstbachweg 2 Das Lager 1 der in Bettenhausen angesiedelten Junkers Werke (heute das Gelände der AEG) war ausschließlich für "Westarbeiter" vorgesehen. Franzosen, Belgier, Holländer und Luxemburger waren nachweislich dort untergebracht. Gemeinsam mit dem Junkers-Lager 2 gehörte es zu den großen Kasseler Lagern: in den 28 Baracken waren zur selben Zeit jeweils ca. 3000 Menschen untergebracht. Bei dem Luftangriff am 3. Oktober 1943 wurden die beiden Junkers-Lager erheblich zerstört.“ Zwangsarbeiterlager (Lager 2) Rolf Nagel teilte mir mit, dass er bei seinen Recherchen die folgenden Aufzeichnungen gefunden hat: „Über Mietvertrag der Stadt KS mit Junkers wurde am 1.10.1941 eine Fläche von ca. 47.000 qm zur Errichtung von „Mannschaftsbaracken zur Unterbringung von Gefolgschaftsmitgliedern“ angemietet.“ Da ja das Lager Forstbachweg 2 bereits bestand, kann es sich im Grunde nur um das Gelände zwischen Ochshäuser Str. und Söhrebahntrasse handeln, wo hier dann das Lager II entstand.  In der Nähe waren hier bis Kriegsende auch zwei Zwangsarbeiterlager, die mit hohen Zäunen umschlossen waren. Polnische und russische Zwangsarbeiter der Junkerswerke waren hier untergebracht. Es ist das Gelände, auf dem heute ein Getränkemarkt, die Immanuelkirche und die Schule Am Lindenberg stehen (Vgl. Abb. Auf SS 4 und 5). Aus den Untersuchungen von Prof. Vilmar entnehme ich: "Das Lager 2 der Junkers Werke war ausschließlich für Ostarbeiter (aus der Sowjetunion) und Polen eingerichtet worden. Es war von einem 2m hohen Stacheldrahtzaun umgeben und von der Werkspolizei der Junkers Werke bewacht. Diese Werkspolizei arbeitete eng mit dem Sicherheitsdienst der Geheimen Staatspolizei zusammen; sie erhielt von diesem Weisungen. Die Arbeiter wurden in geschlossenen Kolonnen zur Arbeit geführt. "Strafmaßnahmen" sollen im Lager durchgeführt worden sein; diese reichten zu jener Zeit gegenüber den "Ostvölkern" vom Essensentzug bis zum Mord durch Erhängen."  Info: Dienstverpflichtung Von Staats wegen ausgesprochene Verpflichtung, zur Förderung sozialer, wirtschaftlicher und militärischer Aufgaben eine bestimmte öffentliche Funktion zu übernehmen oder in ein bestimmtes Arbeitsvertragsverhältnis einzutreten. 1938 in Deutschland eingeführt, in anderen Staaten erst im Krieg. Lettenlager zurück weiter
1. Unterkünfte für Mitarbeiter der Junkers Flugzeug- und Motorenwerke, AG
Inhaltsverzeichnis
Ein “offizielles Jubiläumsprojekt 2013” von “Kassel 1100” im Rahmen “Kultur im Kasseler Osten”
Ein Internet-Buch zum Mitmachen
Dies ist ein Buch zum Mitmachen (Meistens Stand 2002)! Bitte aktualisieren Sie es oder informieren Sie mich über Fehler!