Entstehung Nach dem Kriegsende kamen viele Flüchtlinge und Aussiedler aus dem Osten in die Pfarrgemeinde St. Kunigundis. Das rasche Anwachsen der Bevölkerung und damit auch verbunden die Zunahme der Katholiken gaben den Anlass zur Errichtung einer katholischen Kirchengemeinde. Anlässlich eines Visitationsbesuches des Diözesanbischofs Dr. Adolf Bolte, Fulda, in der Pfarrgemeinde St. Kunigundis (Anm.: Im Jahre 1963) wurden unter anderem auch die großen Wegestrecken, die die Gläubigen zum Gottesdienst zurückzulegen hatten, mit Pfarrer Pater Borg besprochen. Im Gespräch standen die Ortsteile Lindenberg, Erlenfeld, Städt. Siedlungen, Waldau und Bergshausen mit ca. 2000 Seelen. Der Hochw. Herr Bischof fuhr mit Herrn Pfarrer Borg die obengenannte Strecke ab, und der Bischof kam zu dem Entschluss, dass sofort ein Antrag an das Bischöfliche Generalvikariat Fulda wegen eines Kirchenbaues gestellt werden soll. Nach mühevollem Suchen hat Herr Pater Borg ein Grundstück an der Ochshäuser Strasse von ca. 5000 qm ausfindig gemacht, das etwa im Zentrum der Ortsteile lag. Das Grundstück wurde von der Finanzabteilung des Generalvikariats geprüft und von der Gemeinde gekauft. Am 01.01.1970 wurden die Ortsteile Kassel-Bettenhausen (Lindenberg), Kassel-Forstfeld, Waldau und Bergshausen von der Muttergemeinde St. Kunigundis getrennt und vom Diözesanbischof zur Pfarrkuratie ernannt. Pater Wilhelm Görtz, Kaplan von St. Kunigundis, wurde vom Bischof mit der Gründung der neuen Kirchengemeinde St. Andreas beauftragt. Um dem Seelsorger in der neuen Gemeinde zu helfen, wurde der Kirchenvorstand im Mai 1970 gewählt. Der Kirchenvorstand setzte sich wie folgt zusammen:  Pater Görtz, Johannes Dreßler, Hans Engels, Andreas Eng, Josef Grewe, Hermann Jakobshagen, Hans Redeker, Karl Schweißhelm, Rosa Will, Josef Heikamp und Gerhard Jakobshagen als Pfarrgemeinderats-vorsitzender. Rosa Will war auch gleichzeitig bis zu ihrem Tod im Jahre 1979 Organistin im Pfarr-gemeindezentrum. Im Auftrag des Bistums wurde mit der Planung des Gemeindezentrums gleich begonnen. Kindergarten und Kirchbau wurden auf einen späteren Zeitpunkt verschoben. Mit den Planungsarbeiten wurde der Architekt  Johannes Reuter sen., Kassel, beauftragt. Als 1. Baumaßnahme wurde das Gemeindezentrum mit einem Kostenvoranschlag von 580 000 DM genehmigt. Die Finanzierung dieses 1. Bauabschnittes wurde durch das Generalvikariat, das Deutsche Bonifatiuswerk und durch Eigenleistung der Pfarrei gesichert. Damit die auferlegte Eigenleistung erbracht werden konnte, wurden Kollekten gesammelt. Die Beteiligung der Gemeinde an diesem Objekt war bemerkenswert gut. Architekt Reuter fertigte die Zeichnungen und den Bauantrag an und stellte sie den Behörden zur Genehmigung zu. Am 17.11.1970 wurde der erste Spatenstich für den Bau des Gemeindezentrums getätigt. Bis zur Erstellung des Gemeindezentrums vergingen 2 Jahre. Während dieser Zeit war die Gemeinde Gast der evangelischen Kirchengemeinde Immanuel, Kassel-Forstfeld. Am 3. Adventssonntag 1973 wurde das Gemeindezentrum durch Generalvikar Burschel, dem damaligen Domkapitular eingeweiht und der moderne Zweckbau für religiöse und gesellschaftliche Zwecke der Gemeinde übergeben. Um Leben und Freude in die Gemeinde zu tragen, war es notwendig, einen Kindergarten mit 75 Plätzen zu bauen. Am 15.08.1974 konnte der Kindergarten der Bestimmung übergeben werden. Die Kosten betrugen 485 000 DM, davon beteiligte sich die Pfarrgemeinde mit 10 %, die Hauptlast trugen das Bistum Fulda, das Land Hessen und die Stadt Kassel. Die Verantwortlichen der Kath. Kirchengemeinde sahen es als dringliche Notwendigkeit, Eltern eine Erziehungshilfe und den Kindern eine ruhige, geborgene Atmosphäre zur ersten gemeinschaftlichen Begegnung zu geben. Das war auch der Grund, dass der Bau des Kindergartens dem der Kirche und dem Pfarrhaus vorgezogen wurde. Der Kindergarten St. Andreas wird bei den Behörden als Kindertagesstätte bezeichnet, weil von vornherein die Möglichkeit für Mittagessen in betriebseigener Küche gegeben war. In den ersten Jahren machten ca. 35 Kinder davon Gebrauch. Im Laufe der Zeit wurde es für viele Jahre nötig, eine vierte Gruppe (100 Kinder) einzurichten; dementsprechend wuchs auch die Zahl der sogenannten Essenskinder. Es waren meist 65 bis 70 Kinder. Das hatte wieder zur Folge, dass die Küche verändert werden musste.  Der Kindergarten St. Andreas war einer der ersten in Kassel, der seit Bestehen altersgemischte Gruppen hatte. Das System sollte vor allem Einzelkindern die Gelegenheit geben, jüngere und ältere Kinder um sich zu haben, um eine gesunde Entwicklung zu ermöglichen. Auch die moderne Form der halboffenen Gruppen wurde mit der Eröffnung eingeführt, d. h., die Kinder können nach Wunsch tageweise die Gruppe wechseln. Es kamen auch ziemlich bald ausländische Kinder hinzu, für die ''anders" gekocht werden musste und für die deutschen Kinder war es gleichzeitig eine Bereicherung. Auf diese Weise lernten sie fremde Kulturen, andere Sitten und Bräuche kennen. Manchmal könnten Erwachsene von den Kindern lernen, wie man sich beim Einleben gegenseitig helfen kann, denn sie schafften es ganz vorbildlich. Insgesamt wurden in 25 Jahren ca. 900 Kinder in dem Kindergarten von insgesamt 18 Erzieherinnen als Gruppenleiterinnen, davon zwei als Vertretung im Mutterschaftsurlaub, betreut. Fünf Erzieherinnen waren zeitweise als Zweitkraft tätig, ebenso fünf Erzieherinnen mit befristeten Verträgen anstelle von Berufspraktikantinnen und ca. 20 Berufspraktikantinnen. Trotz damals knapper Finanzen durfte das Erzieherteam nach dem Ausspruch Fröbels: „Für das Kind ist das Beste gerade gut genug“  Spiel- und Arbeitsmaterial einkaufen. Der Pfarrer und Verwaltungsrat hatten Gott sei Dank viel Verständnis für den Kindergarten und überließen von Beginn an die Auswahl des Materials dem Team.  Nach 25 Jahren wurden die Außenanlagen erneuert, der Jägerzaun wurde durch einen praktischeren Zaun ersetzt. Solche Erneuerungen waren immer mit einer finanziellen Belastung für die Gemeinde verbunden, aber das Wohl der Kinder stand stets im Vordergrund und war auch der ausschlaggebende Punkt bei Veranstaltungen und Renovierungen. Während der 25 Jahre, also von 1974 bis 2000 haben Eltern immer gerne ehrenamtlich mitgearbeitet. Hier ist ein Bastelkreis zu nennen, der die Geschenke für die Kinder (Nikolaus, Ostern) bastelte oder Basare herstellte, damit die Gruppenarbeit der Erziehung durch  solche Dinge nicht vernachlässigt wurde. Zum anderen kann bei dieser Gelegenheit auch mal den Vätern gedankt werden, die unentgeltlich die Räume getäfelt und Holzdecken eingezogen haben. Dies waren die Herren Büchling, Liske, Ussler, z. T. gemeinsam mit dem Verwaltungsrat. Im Jahre 1998 wurde von der Leiterin des Kindergartens ein Konzept erstellt, das den Eltern bei der Anmeldung ausgehändigt wird, damit sie wissen, was sie selbst und ihre Kinder erwartet:  „Unser Kindergarten in kirchlicher Trägerschaft hat sich in erster Linie die christliche Erziehung zur Aufgabe gemacht. Wir wollen ins Glaubensleben einführen, Glauben weitergeben, Eltern in dieser Aufgabe unterstützen, Feste, die in der Gemeinde gefeiert werden, mitgestalten, damit die Zugehörigkeit zur Gemeinde erkennbar wird. Wichtig ist es auch, Tradition und Brauchtum zu vermitteln und weiterzugeben.  Nichtchristliche Kinder und Familien sollen integriert werden und gemeinsam leben lernen, deshalb wollen wir auch unseren Ortsteil kennen lernen. Zu den pädagogischen Aufgaben gehört es, natürliche Fähigkeit im musischen und gestalterischen Bereich zu fördern. Des weiteren sollen die Kinder soziales Verhalten erlernen, sie sollen Grenzen erkennen und gesetzte Grenzen akzeptieren. Durch die Übernahme kleiner Pflichten sollen die Kinder Pflichtbewusstsein erlernen. Wir wollen umweltbewusst erziehen  -  Vorgänge in der Natur begreifbar machen und Verkehrsverhalten einüben. Mit den 5 - 6 jährigen Kindern führen wir gezielt Aufgaben durch, die sie auf die Schule vorbereiten.“  Die Leiterin des Kindergartens, Frau Christiane König, hat mit der Eröffnung des Kindergartens ihren Dienst angetreten und hat bis zum 25-jährigen Jubiläum 1999 den Kindergarten geleitet. Dies ist einmalig in den kirchlichen Kindergärten in der ganzen Diözese, dass die Leiterin mit dem Kindergarten gleichzeitig das Jubelfest feiern konnte. Im September 2000 hat Frau König die Leitung an Frau A. Rosenstock übergegeben, die im Sinne des o. g. Konzepts die Arbeit weiterführt. Frau Rosenstock hat in diesem Kindergarten ihr Berufspraktikum abgeleistet und einige Jahre als Erzieherin mitgearbeitet. Deshalb war es nicht schwer, die Ablösung zu vollziehen. Zur Zeit hat der Kindergarten wieder 3 Gruppen mit 75 Kindern, die von 5 Erzieherinnen, einem Zivildienstleistenden und der Köchin pädagogisch und pflegerisch betreut werden. Die Zahl der Essenskinder liegt zwischen 40 und 45 Kindern.  Nun folgte der 3. Bauabschnitt, das Pfarrhaus. Damit der Pfarrer, der Kaplan und die Kirchenbediensteten eine Bleibe hatten   - Wohnung und Büro -   wurde 1976 mit dem Bau begonnen und im Oktober 1977 bezogen. Die Gesamtkosten für das Pfarrhaus wurden vom Bistum Fulda getragen. An der Innenausstattung beteiligte sich auch der Orden der Salesianer. Die Pfarrgemeinde wurde nicht belastet. Der letzte Bauabschnitt war die Kirche St. Andreas. Mit der Planung und Ausführung wurde der Architekt Johannes Reuter jun., anstelle des verstorbenen Vaters beauftragt. Er hatte auch schon das Pfarrhaus gebaut.  Am 04.02.1978 erlitt P. Görtz einen Herzinfarkt, von dem er sich zwar wieder erholt hatte, jedoch durch eine schwere Operation, die darauf folgte, war seine Gesundheit stark angegriffen. Am 10.11.1980 verstarb Herr P. Görtz, dem die Gemeinde den Aufbau bis dahin verdankte. Kurz vor seinem Tode kam P. Walter Körbes als Kaplan in die Gemeinde.  Nachfolger von P. Görtz wurde P. Lucjan Zelewski, der am 09.01.1981 in sein Amt eingeführt wurde. P. Zelewski hatte nun die Aufgabe, den Kirchenbau mit dem Architekten Johannes Reuter jun., dem Verwaltungsrat und dem Pfarrgemeinderat durchzuführen. Alle Pläne, die bis jetzt vorlagen, es sollte nämlich wieder ein Flachbau werden, mussten geändert werden, weil der „neue Pfarrer“ sich mit diesem Vorhaben nicht anfreunden konnte. Zu diesem Zeitpunkt  waren schon in den Flachbauten (Gemeindezentrum und Kindergarten) erhebliche Wasserschäden zu beheben. Es bedurfte viel Überzeugungskraft, zunächst beim Kirchenvorstand und vor allen Dingen beim Architekten, bis der Plan in der Form entstand, wie wir die Kirche heute vorfinden. Die Kirche hat ca. 300 Sitzplätze und 20 Plätze in der Werktagskapelle. Mit dem fertigen Plan hatte Pfarrer P. Zelewski nun die große Sorge der Finanzierung. Die Kosten für den Kirchbau betrugen ca. 2 500 000 DM, davon leistete die Diözese Fulda 1.000.000 DM, das Bonifatiuswerk Paderborn 1 000 000 DM und anteilige Baukosten die Pfarrgemeinde St. Andreas 500 000 DM. Zuerst gründete Pater Zelewski einen Kirchbauverein, der 1983  84 Mitglieder zählte. Sonderkollekten, Pfarrfeste, Bettelpredigten und sonstige Veranstaltungen halfen, den Kirchbau zu finanzieren. Am 23.08.1981 konnte der 1. Spatenstich vorgenommen werden. Danach folgte eine Pause bis zum 23.02.1982. An diesem Tag erhielt die Gemeinde die Baugenehmigung von der Stadt Kassel. Zwischendurch musste noch das Grundstück von Herrn Hans Fehr, Lohfelden, in der Größe von 1.057 qm für 70.000 DM erworben werden. Dieses Grundstück wurde für die Parkplätze der Kirchenbesucher benötigt. Am 19.03.1982  - das Fest des hl. Josef – konnte mit den Bauarbeiten begonnen werden. Am 06.06.1982 wurde der Grundstein gelegt und am 29.10.1982 konnte das Richtfest gefeiert werden. Danach wurde der Kirchbau winterfest gemacht. Der Parkplatz und die Außenanlagen wurden in Eigenleistung der Gemeinde ausgeführt. Im Frühjahr 1983 wurde mit dem Dachdecken, Putzen und den Innenarbeiten begonnen. Die Einweihung der Kirche fand am 20.11.1983 durch den neuen Bischof  Dr. Johannes Dyba statt. Sein Segenspruch: „Gott, der allmächtige Vater, segne das Werk, das wir mit seiner Hilfe schaffen durften und gewähre, dass es allen, die hier ein- und ausgehen, zum Wohle und Heile, ihm aber zur Ehre gereiche.“ Bericht in der HNA am 20.11.1983 zur Einweihung der Kirche St. Andreas: Bischof weihte Kirchenneubau Kassel: Im Gemeindehaus mußten die Katholiken der Stadtteile Waldau und Forstfeld 13 Jahre lang Gottesdienst feiern. Jetzt weihte der Fuldaer Diözesanbischof Dr. Johannes Dyba die neue St.-Andreas-Kirche, die nach Plänen des Kasseler Architekten Johannes Reuter entstanden ist (HNA berichtete). Anschließend feierte der Bischof in Konzelebration  mit Ortspfarrer Pater Lucian Zelewski, Kaplan Pater Walter Körbes, Regionaldechant Rudolf Montag und weiteren Geistlichen zum erstenmal Eucharistie. Dabei forderte Dr. Dyba die Gläubigen auf, Gott in der neuen Kirche und in den Sakramenten zu begegnen. Oberbürgermeister Hans Eichel überbrachte die Glückwünsche der städtischen Körperschaften und äußerte Freude über die Vollendung des Gemeindezentrums von St. Andreas, mehr als andere Stadtteile habe der Kasseler Osten mit sozialen Problemen zu kämpfen, sei hier Hilfe nötig. Der OB dankte in diesem Zusammenhang den Kirchen für deren Unterstützung bei den Bemühungen um den Erhalt der ENKA-Arbeitsplätze.  Die Katholiken von St. Andreas hätten sich nicht abgekapselt, sondern sich und ihr Gemeindezentrum den Mitbürgern geöffnet. Von diesem regen Gemeindeleben profitiere der ganze Stadtbereich, meinte Eichel. Auch Sprecher der benachbarten evangelischen Kirchengemeinden gratulierten zur Kirchweihe und wiesen auf die gute Zusammenarbeit der Konfessionen in diesen Stadtteilen hin. Für die Gemeinschaft der Salesianer, denen die Seelsorge in St. Andreas anvertraut ist, übermittelte Provinzial-Pater Josef Opper (Köln) Glückwünsche.   Der Pfarrer und die Gemeinde, alle die gespendet oder selbst mitgearbeitet hatten, waren stolz auf dieses schöne Bauwerk. Aber was nützt eine schöne Kirche, wenn es keine „lebendige“ Kirche gibt, d. h., dass in der Gemeinde Glauben gelebt und gefeiert wird. Das war nun die nächste Sorge des Pfarrers. So war es sein großes Anliegen, Vereinsleben zu schaffen. Es dauerte nicht lange und ein eigener Chor gestaltete Gottesdienste mit. Die Frauengemeinschaft wurde ins Leben gerufen. Kindergruppen fanden sich regelmäßig zusammen, auch eine Gruppe, die sich KAB nennt, konnte zusammenwachsen. Weil das Bauwerk so gut gelungen war, dachte der zuständige Pfarrer P. Zelewski sofort daran, auch anderen zu helfen. Schon im Jahr 1984 wurden die Sternsinger bis heute regelmäßig in die Gemeinde ausgesandt, um Kindern in armen Ländern zu helfen. Aus dem Kirchbauverein wurde ein Missionskreis gebildet, der die Aufgabe  übernahm, regelmäßig Spenden für Venezuela und heute für Ghana zu sammeln, um in den Ländern den sogenannten Straßenkindern zu helfen. Über 10 Jahre organisierte der Pfarrer Ferienfahrten mit ca. 40 Kindern, meist ins Ausland, um auch Kindern einen schönen Urlaub zu ermöglichen, die vom Elternhaus her dazu keine Möglichkeit gehabt hätten. Seit ca. 6 Jahren  reist er jetzt meist mit Senioren.  Nach einer kurzen Zeit des inneren Aufbaus wurde wieder eine neue Anschaffung geplant, nämlich eine schöne, klangvolle Orgel, die 20 Register umfasst und die von dem Orgelbaumeister Simon erstellt wurde. Die Einweihung fand im Rahmen eines Gottesdienstes am 30.08.87 durch Domkapitular Mönninger, Fulda statt. Zum Ausklang dieser Feier wurde ein Orgelkonzert durch Herrn Josef Bastuck aus Essen und Herrn Diethelm Grobis, Organist der Gemeinde St. Andreas, gegeben - unter Mitwirkung der Chöre von  St. Kunigundis und St. Andreas. Der Bildhauer Ernst Rasche schreibt in der Festzeitschrift von 1983: „Gedanken zu meiner Arbeit Dieses Gotteshaus ist Ort des Lebens und des Friedens. Wer auch immer diese Kirche aufsucht  - ob gläubig oder ungläubig -  jeder wird ohne Belehrung erkennen, wo die Gemeinde ihre Mitte hat. Die Mitte zu gestalten, war meine Aufgabe. Der hohe Kirchenraum lässt uns, die wir aus der engen Welt, abgezirkelter Wohnflächen kommen, etwas von Freiheit und Größe erleben, nach denen unser Herz hungert. Hier, in diesem Gotteshaus, zwingt sich Gott den Menschen nicht auf, er hält sich bereit, sich uns zu schenken. Mit diesen Vorüberlegungen ging ich meine Arbeit an.  Der Altar – aus Trachyt gehauen – dem der Gedanke des Mahles im Hinblick auf die Abendmahlsfeier des Herrn mit den Aposteln zugrunde liegt, steht in der Mitte der Choranlage. Umgeben von einem steinernen Teppich, steht er über einem liegenden Steinkreuz. Der Gedanke des Mahles verlangt die Form des Esstisches. Das Grab der Reliquien ist in die Mensaplatte eingearbeitet. Die Gaben, die dieser Altar trägt, sind Wein und Brot, sind Fleisch und Blut des Sohnes Gottes.		Die Kanzel oder Ambo ist Ort der Verkündigung; das ist Begegnung von Gott und Mensch durch das Wort. Die Gemeinde ist Ihm im Hören zugeordnet. Der Priestersitz (Trachyt) ist dem Vorsteher der Gemeinde vorbehalten. Er steht an der Spitze der Gemeinde und muss einen hervorragenden Platz haben. Spitze sein heißt: ein Teil zu sein, verbunden mit dem Ganzen. Das Sakramenthaus (Trachyt und Bronze) schon an der Aufteilung des Bodenbelages sieht man, hier ist ein besonderer Ort. „Zieh Deine Schuhe aus, hier ist heiliges Land!“ Die Steinstelle wird von einem kostbaren Bronzegehäuse gekrönt. Tabernakel - Ort der Aufbewahrung und der Verehrung. Der Taufstein (Trachyt) mit einem Bronzedeckel, der von einem Granatapfel geschmückt wird, steht dem Sakramentshaus gegenüber. Ein umlaufendes Ornament bereichert das Steinbecken. Die Madonna (Trachyt – Holz) soll ihre Aufstellung in der Seitenkapelle haben.  Der Wunsch der Gemeinde, ihr Gotteshaus zu gestalten, ist Zeichen und Wille der Menschen im Geiste Jesu Christi, die Schönheit des Glaubens sichtbar zu machen.“ Anm.: Trachyt ist ein magmatisches Gestein, eine dem Erdinnern entstammende glutheiße Schmelze, die erkaltet ist. Nikolaus Bette erklärt in der Festschrift von 1983 zur Weihe der Kirche:  „Erklärungen der Fenster in der Kirche St. Andreas Fenster im Altarraum Das Mittelfenster zeigt das eucharistische Symbol: Tauben und Trauben auf dem Hintergrund eines Weinblattes. Dieses Fenster wird flankiert von zwei figürlichen Darstellungen. Das Thema des linken Fensters stellt die Abendmahlsfeier dar. Christus steht am Kopfende eines langen Tisches; sein Gewand bildet das Tischtuch. Das rechte Fenster zeigt die Fußwaschung der zwölf Apostel. Christus wäscht dem Petrus die Füße; alle anderen Apostel erwarten die gleiche Handlung. Die Farbe dieser Fenster ist gelb. Fenster gegenüber dem Altarraum Das Mittelfenster stellt die Auferstehung symbolisch in Form einer Spirale dar. Das linke danebenliegende Fenster zeigt den ungläubigen Thomas, wie er die Hand in die Wunde des Herrn legt. Das rechte Fenster stellt Zweifel und Glaube dar. Petrus geht dem Herrn auf den Wellen entgegen. Die Farbe dieser Fenster ist rot. Die Rosette in der rechten Conche zeigt die Herabkunft des heiligen Geistes. Links daneben: Die Jünger in Begleitung des Herrn auf dem Wege nach Emmaus. Rechts daneben: Die Hochzeit zu Kana. Die Farbe dieser Fenster ist blau. Die Rosette in der linken Conche stellt den brennenden Dornbusch dar. Das linke danebenliegende Fenster zeigt die Mannalese in der Wüste. Das rechte Fenster stellt Moses dar, der das Wasser aus dem Felsen schlägt. Die Farbe dieser Fenster ist grün.“ Obwohl oft bei den Verantwortlichen (Pfarrer und Verwaltungsrat) der Gedanke ausgesprochen wurde: ''Jetzt haben wir viel geschafft;  haben das, was für eine Gemeinde wichtig ist", stehen an den ersten Bauten Reparaturen an. So wurde es dringend nötig, das Gemeinde-Zentrum zu renovieren. Das Anfang der 70er Jahre errichtete Pfarrheim diente zunächst als Gottesdienstraum, bis die Kirche am 20. November 1983 von Herrn Bischof Dr. Johannes Dyba konsekriert wurde. Aufgrund der großen Zahl der Kinder, die in den Jahren nach der Wende zum Kindergarten kamen, diente der ehemalige „Altarraum“ als Ruheraum für die Kinder. Als die Zahl der Kinder rückläufig wurde, beschloss der Verwaltungsrat in der Sitzung vom 21.01.1999, die Modernisierung des Pfarrheims durchzuführen. Das Architekturbüro Deppe & Kropp aus Warburg wurde beauftragt, die Planung für den Umbau des Pfarrheims auszuführen. Und so wurden folgende Maßnahmen durchgeführt: Wärmedämmung außen, Unterteilung des großen Saales durch Trennwände in drei kleinere Räume, Verlegung des Eingangsbereiches, neue, behindertengerechte Toiletten, neue Küche, neue Garderobe, feuerhemmende Tür und neue Fenster. Heizung und Elektroanlagen wurden auch erneuert.  Wegen der Finanzierung hatte der Verwaltungsrat Herrn Diakon Reuting beauftragt, mit den zuständigen Stellen im Generalvikariat des Bistums Fulda Verhandlungen zu führen, um die besten finanziellen Konditionen für die Baumaßnahmen zu erreichen. Das Ergebnis der Verhandlungen ergab, dass das Bistum Fulda von der gesamten Bausumme  - 730 000 DM - 70 %   übernahm. Der Rest dieser Ausgaben musste von der Gemeindekasse bestritten werden. Damit all diese Arbeiten richtig durchgeführt werden konnten, war ein großer  persönlicher Einsatz nötig. Die vielen fleißigen Helfer aus der Gemeinde waren: Herr Eduard Kasprczak, der sich mit viel Kraft und Energie engagiert hat. Ihm zur Seite standen Jan Peretzki, Jan Well, Stephan Müller, Frau König, Joachim Zelechowski, Georg Puzik, Joachim Golla und Elmar Sänger. Schließlich aber soll auch dem Mann gedankt werden, der hier wieder für die Aufsicht der gesamten Baumaßnahmen verantwortlich war, dem Stellvertretenden des Verwaltungsrates, Hermann Jakobshagen. Es ist zu einem großen Teil seinem Einsatz zu verdanken, dass alles in der rechten Weise vorbereitet und dann auch erledigt wurde. Zu jeder Zeit war er immer selbst dabei und stand dem Pfarrer ständig als zuverlässiger, sachkundiger und unentbehrlicher Helfer und Berater zur Verfügung. Pater Görtz Grundriß der Kirche Lantjäh4it3 Kindergartenleiterin Christiane König Lageplan Kirche im Gemeindezentrum Vorwort  Für den Chronisten ist es leicht, über die St. Andreas-Kirche zu berichten, da diese Kirchenanlage erst in den 70er Jahren gebaut wurde und die Beteiligten die Baufortschritte und auch ihre Planungsintensionen in den Festschriften zu den einzelnen Bauabschnitten ausführlich geschildert haben. Leider wusste keiner der Autoren, dass sich die Kirche im Kasseler Stadtteil Forstfeld befindet, so wird sie einmal in Bettenhausen, ein anderes Mal in Waldau angesiedelt. Als im Jahr 1982 der Grundstein gelegt wurde, durften die Gäste nach einem Grußwort die Urkunde unterschreiben, die dann in den Grundstein eingemauert wurde. Den Grundstein kann man sehen, wenn man von der Ochshäuser Strasse in die Kolpingstrasse einbiegt. An der Westseite der Kirche sieht man in der Fassade diesen Stein. Ich sprach in meinem Grußwort den Wunsch aus, dass von dieser Kirche „innerer Friede“ auf die Gläubigen und auch auf unsere Bürgerinnen und Bürger ausstrahlen möge. Immer, wenn ich an dem Grundstein vorbeigehe, freue ich mich, dass auch ich hier als Ortsvorsteher unterschreiben durfte. Im  Sinne meines Grußwortes fand ich eine Veranstaltung Anfang der 90er Jahre, als in bestimmten Bereichen Ausländerfeindlichkeit eskalierte, dass die Gemeindemitglieder der evangelischen und der katholischen Kirche eine Lichterkette zwischen den beiden Kirchen bildeten, wobei die Abschlussgebete in der St. Andreas-Kirche von den Geistlichen beider Kirchen (Pater Zelewski und Pfarrer Lucan) gesprochen wurden. Eine für mich ganz wichtige Veranstaltung fand hier im Januar 2002 statt, die von Herrn Pfarrer Zelewski organisiert wurde. Fast 100 Muslime und ca. 120 Christen beteten zusammen für den Frieden. Pfarrer Zelewski und    Imam Celil Yildiz leiteten diesen gemeinsamen Gottesdienst und taten auch damit einen Schritt zum ''inneren Frieden" in unserem Ortsteil.  Falk Urlen Grundstein der St.-Andreas-Kirche
Katholischen Kirchengemeinde St. Andreas Rita Heiss
Gute Wünsche  Falk D. Urlen  Am 06.06.1982 wurde der Grundstein der Kirche St. Andreas in Kassel-Forstfeld gelegt. Als Ortsvorsteher hielt ich die folgende Ansprache mit guten Wünschen. Der Leser möge prüfen, ob sie in Erfüllung gegangen sind:   “Meine sehr verehrten Damen und Herren, im Namen des Ortsbeirats Forstfeld überbringe ich Ihnen die besten Glückwünsche und vor allem die besten Wünsche. Die besten Glückwünsche deswegen, weil ich weiß, dass die härteste Aufgabe für die Erbauer bei der Grundsteinlegung bereits getan ist. Die Steine, die bis zu einer Grundsteinlegung aus dem Weg geräumt werden müssen - so die Finanzierung, die Genehmigungen und die vielen anderen Vorarbeiten - sind vielleicht größer und schwerer als ein solcher Grundstein. Lassen Sie mich in diesem Zusammenhang, wenn wir an die Zeit hinter uns denken, der katholischen Kirche im Namen unserer Bürger den herzlichsten Dank dafür aussprechen, dass sie immer bereitwillig und unkompliziert ihre schönen Räume zur Verfügung stellte, wenn Not am Mann war. Auch wir tagten bereits hier. Und nun komme ich zum heute wichtigeren Teil - nämlich unseren guten Wünschen. Immer wenn ein Grundstein gelegt wird, dann zeugt das von Optimismus, weil der Bauherr sicher ist, dass die Räume auch morgen noch benötigt werden. Darum überbringe ich die besten Wünsche, damit die Kirche auf einem von allen positiv getragenen Sockel ruht. Ich wünsche, dass dieser Optimismus überspringen möge auf die Menschen, auf die Unternehmen in unserem Bereich, damit die Menschen auch morgen noch Arbeit und Brot im Kasseler Osten finden, hier wohnen bleiben und hier zur Kirche gehen können, damit sie in jeder Beziehung ihr seelisches Gleichgewicht erhalten und behalten. In diesem Sinne wünsche ich uns allen, dass diese Kirche immer gut besucht sein möge und dass von diesem Platz aus ein breiter Strom von guten Impulsen ausgeht, der dazu beitragen soll, die Stabilität der Menschen in unser aller Grundwerten zu stärken.
Forstfelder Geschichte[n]
Forstfelder Geschichte im Web von Falk Urlen
Ein “offizielles Jubiläumsprojekt 2013” von “Kassel 1100” im Rahmen “Kultur im Kasseler Osten”
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St. Andreas-Gemeinde Falk Urlen
Inhaltsverzeichnis
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