Forstfelder Geschichte[n]
Forstfelder Geschichte im Web von Falk Urlen
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Ein “offizielles Jubiläumsprojekt 2013” von “Kassel 1100” im Rahmen “Kultur im Kasseler Osten”
Wie die Häschen nach Forstfeld kamen
Weick hatte bereits den Brunnen am Leipziger Platz in einer kostensparenden Bauweise geplant. Unser Brunnen war, wie wir meinten, für ca. 10000 Euro zu erstellen. Aber jetzt kamen die Details: Strom, Wasser, Abfluss. Jedes ein besonderes Problem für sich. Allein ein Stromverteilungskasten kostete über 3000 Euro. Die Kanalbauer legten uns aber bereits Leerrohre. Für das Pflaster wurden auch Ortsbeiratsmittel verwendet – darum ärgern wir uns ja auch, wenn hier immer wieder Fahrzeuge, vom Bus bis Pkw, parken. Das Geld reichten hinten und vorne nicht, so dass ich mehrere Spendenaufrufe über die Forstfelder kleine Zeitung, die HNA und über direktes Anschreiben durchführte. Es kamen einige tausend Euros zusammen. Der Brunnen war gesichert. Die Zeitung berichtete darüber. Da meldete sich beim Umwelt und Gartenamt eine Künstlerin, Frau Bormann-Roth, und fragte an, ob man hier nicht noch ein Kunstwerk einplanen könnte, sie würde die Planung und die Entwürfe ehrenamtlich erstellen. Das trug uns die neue Leiterin des Umwelt- und Gartenamtes, Frau Obermeier, vor. Da konnte man nichts dagegen haben. Wie wir aber später hörten, war es ganz klar, dass die Ausführung der Ortsbeirat bezahlen sollte – wir mit den beschränkten Mitteln, die schon bis 2003 für den Brunnen verplant waren. Dennoch trafen wir uns, um der Künstlerin Inspirationen zu verschaffen, unter anderem zeigte ich ihr alte Bilder aus dem Forstfeld, die ich für diese Chronik gesammelt hatte, u. a. solche der Kaninchenzucht aus den 50er Jahren. Sie machte uns drei Vorschläge. Es sollte immer eine sechs bis acht Meter lange Steinbank sein, die in den Brunnen hineinragte. Wir entschieden uns dann für eine Unterbrechung der Bank durch drei 1,60 m hohe Säulen mit je einem kräftigen Stallhasen in Bronze. Die Künstlerin wollte damit eine Verbindung schaffen zu Prämierungen, bei denen man ja heute auch auf Podesten steht. Auch das wurde in der Zeitung veröffentlicht. Friedel Koch sprach mir dann auf eine lustige Weise auf den Anrufbeantworter, dass 1.65 m für Kinder doch sehr hoch sei. Die Künstlerin sah das dann auch so und wir einigten uns auf ca. 1,35 m. Wenn Kinder auf die Bank steigen dann können sie also die Hasen streicheln. Es soll sich um Wunschhasen handeln: Beim Streicheln eines Ohres geht ein Wunsch in Erfüllung – früher oder später. Man darf  ihn aber nicht verraten. Jedes Häschen soll nun ca. 2700 Euros kosten. Wieder rief ich zu Spenden auf und die ich war erfreut und dankbar, dass wir schon bald fast 2 Kaninchen bezahlen konnten. Ich meldete das der Künstlerin und diese sagte dann, dass sie dann gleich alle drei anfertigen wird. Alle haben Vertrauen in mich, dass ich das Geld zusammenbettele, auch der Forstfelder Unternehmer, der schrieb: „...möchten wir Sie und den gesamten Ortsbeirat Forstfeld zum bisher Erreichten beglückwünschen. Kontinuierlich hat sich dieser Stadtteil entwickelt und an Lebensqualität gewonnen. ... An Ihrem neuen Projekt können wir uns jedoch nicht beteiligen. Bei Ihrem Engagement sind wir aber sicher, dass der „Stadtplatz“ wie geplant entsteht. Wir wünschen Ihnen viel Erfolg und...“  Der Stadtplatz ist wahrscheinlich wie geplant entstanden, hoffe ich, da, während ich diese Zeilen schreibe, das Ausschreibungsverfahren noch in vollen Gange ist. Alle Forstfelder Bürger aber danken denen, die durch ihre Spenden dazu beigetragen haben, dass dieser Platz mit Brunnen und Kunstwerk entstehen konnte, die Spender werden im Anschluss genannt.  Endlich hat das neue Forstfeld an der Stelle, an der es früher in vier Teile zerschnitten wurde, einen Mittelpunkt, der hoffentlich zum Treffen und Verweilen einlädt. Acht rotblühende Kastanien, Felsenbirnen und eine Hecke wurde gepflanzt. Der Brunnen wird hoffentlich vom Verkehrslärm ablenken. Es wurde bereits ein Ständer für einen Mai- oder/und Weihnachtsbaum installiert und Vereine sind aufgerufen, dies auch zu nutzen. Die ARGE Forstfeld wird die Organisation für den Platz übernehmen. Der Ortsbeirat und der Ortsvorsteher haben es mit großer Mühe und viel Arbeit geschafft, Forstfeld als eigenständigen Stadtteil ins Bewusstsein der Kasseler Bevölkerung zu bringen, die Durchgangsstraßen und das Kanalsystem in Ordnung zu bringen, Geh- und Fahrradwege sauber anzulegen und einen Stadtplatz mit Brunnen und Kunstwerk zu schaffen. Ich bin darüber stolz und freue mich.  Falk Urlen Wenn der Weg das Ziel ist, dann war das ein langer Weg für ein ziemlich großes Ziel. Am Anfang standen aber nicht die Bronzehäschen, sondern die mehrfachen Überschwemmungen in Forstfelder Kellern. Aber wir sollten der Reihe nach vorgehen:  Mehrfach wurden Anfang der 90er Jahre die Keller im Bereich der Lindenberstraße und der unteren Radestraße überschwemmt. Die Bürgerinnen und Bürger wandten sich an mich, der Forstfelder Stadtverordnete Günther Schicketanz aus der Radestraße war auch betroffen und handelte auch. Er lud die betroffenen Bürgerinnen und Bürger zu einem Gespräch mit dem Bürgermeister ein, um zu erreichen, dass kurzfristig Abhilfe geschaffen wird. Zu einem weiteren Treffen in seiner Wohnung kam ich auch und wir verabredeten eine Ortsbeiratssitzung, an der auch der Chef der Kasseler Entwässerungsbetrieben, Herr XX teilnahm. Wir hatten volles Haus, viele der betroffenen Bürgerinnen und Bürger kamen. Herr Sternagel versprach zu helfen, Mittel vorzuziehen, um die Hauptursache, den Kanal in der Ochshäuser Straße schnell zu erneuern. Gleichzeitig stellte sich aber auch heraus, dass große Abwassermengen wahrscheinlich aus Lohfelden in Höhe der Stegerwaldstraße  bei uns eingeleitet wurden. Dadurch gab es hier einen Stau, Forstfelder Abwässer konnten nicht ablaufen und verbreiteten sich in unseren Kellern. Das wurde von Lohfelden nie zugegeben und von Kassel auch nicht weiter verfolgt.  Der Lohfeldener Überlauf wurde kurzfristig zugemauert – danach gab es dann auch keine Kellerüberschwemmungen mehr. Ab 1997 wurde dann begonnen, den Kanal in der Ochshäuser Straße zu erneuern. 1999 war man dann an der Kreuzung Ochshäuser Straße/Forstbachweg. Danach sollte die Fahrbahn der Ochshäuser Straße erneuert werden, d. h. dass jetzt auch über diese gefährliche Kreuzung befunden werden musste, nachgedacht hatten wir schon seit 25 Jahren. Ich schlug vor, hier einen Kreisel einzurichten und machte auch Vorschläge, wie das meiner Meinung nach geschehen konnten, denn ich hatte als Camper in Europa viele Kreisel befahren und dann auch skizziert, um Möglichkeiten für unsere Kreuzung zu überlegen. Ich sagte, dass es auch ein „Eisel“ sein könnte, wenn der Platz für einen runden Kreisel zu klein sei. Kurzum: Ein Kreisel war damals nicht durchzusetzen, die Planer wollten meiner Meinung nach einfach nicht, sie hatten wohl auch keine Erfahrungen. Daraufhin beschloss der Ortsbeirat einen Kreuzungsverlauf, so wie er heute ist. Ich erinnerte mich aber auch daran, dass wir einen solchen Verlauf im Verwaltungsausschuss bereits in den 70er Jahren beschlossen hatten. Die frei werdende Fläche, der heutige Stadtplatz, sollte wie auch wie andere Flächen mit Kalkschotter belegt werden und dann mit wild wachsenden Kräutern begrünt werden, da man auf diese Weise das Mähen sparte.  Das gefiel uns allen nicht. Ich meinte, dass man wenigstens einen kleinen Brunnen installieren sollte. Ich dachte dabei an ein größeres Speisfass mit einem durchbohrten Stein auf einem geschweißten Gitter, was wir eventuell auch selbst anlegen konnten. Das trug ich dem damaligen Leiter des Umwelt- und gartenamtes – Herrn Schönwetter – vor. Ich hatte auch den Betreiber des angrenzenden Bistros mitgenommen, denn uns schwebte eigentlich auch eine Belebung des Platzes vor. Im Umwelt- und Gartenamt stießen wir auf offene Türen – natürlich sollten wir alle Verbesserungen aus Ortsbeiratsmitteln bezahlen. Zum Brunnen wollte sich aber niemand richtig äußern, bis ich mich an den neuen Stadtbaurat Streitberger wandte. Bei einer Ortsbesichtigung sprach er sich zwar auch für einen Kreisel aus, jetzt war aber die andere Planung so weit fortgeschritten, dass es nicht mehr möglich war. Ein Brunnen wurde abgelehnt, weil so etwas ja 300 000 DM kosten sollte. Eine normale KO-Absage – keine Geld. Aus Erfahrung wusste ich aber, dass man nicht zu schnell aufgeben durfte. In Herrn Weick vom Gartenamt fand ich einen engagierten Mitstreiter. Er und ich holten Kostenvoranschläge ein und banden auch immer unsere Stadtverordnete Hannelore Diederich ein. Herr
Ein Internet-Buch zum Mitmachen
Falk Urlen, Ortsvorsteher (li.) und der Planer des Stadtgartenamtes  Winfried Weick (re.), die “Väter” des Häschenplatzes.
Dies ist ein Buch zum Mitmachen (Meistens Stand 2002)! Bitte aktualisieren Sie es oder informieren Sie mich über Fehler!